Liquidität: Lieferprobleme mit alternativer Planung kurzfristig lösen

 

Neben der Reduktion überfälliger Forderungen ist die Lösung der Lieferprobleme häufig der wichtigste Beitrag zur Steigerung der Liquidität. Als Hauptverursacher der Lieferprobleme lassen sich die Bereiche Produktion und Einkauf ausmachen. Aber auch neue Produkte oder Spezialanlagen, welche Probleme bei der Inbetriebnahme, der Ausbringung oder der Qualität aufweisen können Liefer- respektive Abnahmeprobleme verursachen. Die letzteren Fälle sollten separat behandelt werden.

 

 

Häufig verzögert ein einziges Zukaufs- oder Fertigungsteil die Auslieferung und somit Fakturierung einer gesamten Anlage. Zur Lösung dieser Probleme bieten wir einen neuen Ansatz an, der besonders die Komplexität von Anlagen, Maschinen oder Produkten berücksichtigt. Wie also geht man diese Probleme an, vor allem wenn mehrere Anlagen, Maschinen oder Produkte betroffen sind?

 

 

 

  1. Überblick verschaffen
  2. Problemursache identifizieren z.B. Beschaffungstermine, Beschaffungsmengen, Maschinenengpass, Personalengpass, mehrere Ursachen, ...
  3. Ursachenspezifische Lösung
  4. Umfassende Optimierung

 

Verschaffen Sie sich Übersicht mittels eines Boxplots ( https://de.wikipedia.org/wiki/Box-Plot#:~:text=Der%20Box%2DPlot%20(auch%20Box,Lagema%C3%9Fe%20in%20einer%20Darstellung%20zusammen. )

 

 

Boxplot  Verzögerungen bei Einkauf und Produktion
Verz: Verzögerungen in Tagen

 

Sie erkennen schnell Median und die mittleren 50%. Zudem sehen Sie die milden und die extremen Ausreißer. Allerdings lässt sich die Verteilung nur schwer erkennen. Dazu dienen die Histogramme.


Anhand der Histogramme erkennt man, dass in diesen Beispieldaten die Produktion den größeren Anteil an den Verzögerungen hält, der Einkauf jedoch auch Verzögerungen bis zu 120 Tagen bei einigen Teilen verantwortet und somit ebenfalls die Auslieferung bremst.

Diagramm Verzögerungen bei Einkauf und Produktion

 

 

 

 Ca. 75% der Verzögerungen in der Produktion finden  während der ersten 7 Tage statt. Im Einkauf werden 75% der Verzögerungen mit ca. 4 Wochen erfasst.



Diagramm Verzögerungen bei Einkauf und Produktion

 

 

Das  Histrogramm zeigt, dass sich die Kulminationspunkte von Produktion und Einkauf deutlich unterscheiden.


Im nächsten Teil werden wir einzelne Projektbeispiele analysieren und auf die unterschiedlichen Ursachen für die Verzögerungen jeweils passende Maßnahmen formulieren. Da die jeweiligen Ressourcen (Lieferanten, Maschinenkapazität, Personalkapazität) begrenzt sind, handelt es sich um ein klassisches Optimierungsproblem. Dafür gibt es seit vielen Jahren erprobte Methoden.

Eine Übersicht zu diesem Thema von Marcel Grzanna finden Sie in der Süddeutschen Zeitung.

( https://www.sueddeutsche.de/kolumne/lieferkette-kuenstliche-intelligenz-1.5534099 )